Definition nach ICD -10 / F60.31
Eine Persönlichkeitsstörung mit deutlicher Tendenz, Impulse, ohne Berücksichtigung von Konsequenzen auszuagieren, verbunden mit unvorhersehbarer und launenhafter Stimmung. Es besteht eine Neigung zu emotionalen Ausbrüchen und eine Unfähigkeit, impulshaftes Verhalten zu kontrollieren. Ferner besteht eine Tendenz zu streitsüchtigem Verhalten und Konflikten mit anderen, insbesondere wenn impulsive Handlungen durchkreuzt oder behindert werden. Zwei Erscheinungsformen können unterschieden werden: Ein impulsiver Typus, vorwiegend gekennzeichnet durch emotionale Instabilität und mangelnde Impulskontrolle; und ein Borderline-Typus, zusätzlich gekennzeichnet durch Störungen des Selbstbildes, der Ziele und der inneren Präferenzen, durch ein chronisches Gefühl von Leere, durch intensive aber unbeständige Beziehungen und eine Neigung zu selbstdestruktivem Verhalten mit parasuizidalen Handlungen und Suizidversuchen.
Die Borderline Persönlichkeitsstörung tritt häufig mit einer oder mehreren Begleiterkrankungen auf:
Depressionen:
Der Begriff Depression kommt aus dem lateinischen, er wird abgeleitet von dem Wort deprimere welches auf Deutsch niederdrücken bedeutet.
Eine Niedergeschlagenheit hat jeder schon einmal erlebt, doch ist diese bei einer Depression nicht zeitlich begrenzt und weißt zudem noch zusätzliche Symptome auf.
Schlaflosigkeit , häufig auch mit Früherwachenschnelle ErmüdungAppetitlosigkeit , teilweise auch mit Gewichtsverlust oder Gewichtszunahme - Kummerspecksoziale Kontakte werden vermiedenHobbys werden eingestelltbei schwerer Depression kann einer Arbeit häufig nicht mehr nachgegangen werden, selbst einfache Tätigkeiten wie die tägliche Körperpflege, ein Einkauf oder der Haushalt können dann nicht mehr verrichtet werdenSuizidgedanken - oder Handlungendie Stimme wird häufig leise und monotondie Mimik und Gestik wird häufig wie erstarrtbei manchen Patienten stellt sich auch eine Ruhelosigkeit ein, sie sind wie getrieben.Gefühle der Hilflosigkeit, innere Leere , Schuld und Angst, Verzweiflung und Trauer aber auch die Unfähigkeit Gefühle zu empfinden
Die Depression wird nach Anzahl ihrer Symptome in drei Schwerestufen unterschieden.
Häufig machen die Erkrankten in ihrem Leben nicht nur eine depressive Episode durch. Wiederholte depressive Episoden werden als rezidivierende Episoden mit den Schwierigkeitsgraden leicht, mittel und schwer unterschieden.
Eine Sonderform der Depression ist die "Winterdepression". Diese entstehen durch die längeren Dunkelphasen im Winter welche wiederum zu einem verringerten Serotonin - und erhöhten Melatoninwerten führt. Die Lichttherapie ist eine Behandlungsmöglichkeit der Winterdepression.
Angststörungen
Mit dem Begriff der Angststörung werden verschiedene psychische Störungen bezeichnet bei denen entweder eine übertriebene unspezifische Angst oder konkrete Furcht vor einem Objekt oder einer Situation besteht , oder aber eine der Situation angemessene Angst fehlt.
Borderliner leiden häufig auch an "frei flottierenden" Ängsten. So wurde die generalisierte Angststörung von Sigmund Freud bezeichnet. Diese Angst bezieht sich nicht auf eine bestimmte Situation, sondern bezeichnet einen anhaltenden Zustand des ständigen "Sich-Sorgens". Dabei verselbständigt sich die Angst und verliert ihre Zweckmäßigkeit und Relation
Essstörungen
Unter den häufigsten Begleiterkrankungen der Borderline Störung sind die Essstörungen zu finden.
Die Magersucht ( Anorexia nervosa ): Diese Störung ist dadurch gekennzeichnet , dass die Betroffenen ein krankhaftes Bedürfnis haben ihr Gewicht zu vermindern, dies kann bis hin zu einer lebensbedrohlichen Unterernährung führen. Bulimie ( Bulimia nervosa ): Unkontrillierte Essanfälle werden mit Maßnahmen zum Gewichtsreduzieren bekämpft , häufig durch erbrechen oder Abführmittel Binge Eating : Essattacken mit Kontrollverlust , ohne anschliessende Maßnahmen zur Gewichtsreduktion - meist ist Übergewicht die Folge Adipositas: Starkes Übergewicht
Zwangsstörungen
Bei den Zwangsstörungen wird unterschieden in
1. Zwangsgedanken
2. Zwangshandlungen
1. Zwangsgedanken : zwanghaft auftretende Gedanken , die als unsinnig erkannt werden drängen sich regelmäßig auf, diese können wiederum unterteilt werden in
Zwangsideen und -befürchtungen z.B. nahestehenden Personen könnte etwas zustoßen Aggressive Zwangsgedanken z.B. jemanden Schaden zufügen Grübelzwang Gedankenkreisen um immer dieselben Themen Zählzwang im Alltag werden die verschiedensten Gegenstände oder Situatonen gezählt
2. Zwangshandlungen : zwanghaft ausgeführte Handlungen, der Versuch die Handlungen zu unterlassen führt zu massiver innerer Anspannung
Reinlichkeitszwang: z. B. sich dauernd die Hände waschen zu müssen Kontrollzwang: ständige Überprüfung von z.B. Herdplatten, Türschlössern ..... Ordnungszwang: der Zwang, immer Symmetrie, perfekte Ordnung oder ein Gleichgewicht herzustellen, indem Dinge wie Bücher, Kleidung oder Nahrungsmittel nach genauen Regeln präzise angeordnet werden Berührzwang: der Zwang, bestimmte Dinge anzufassen oder gerade nicht anzufassen, etwa jede Straßenlaterne zu berühren verbale Zwänge: Ausdrücke, Sätze oder Melodien werden ständig wiederhol
Posttraumatische Belastungsstörung
AD(H)S
Andere Persöndlichkeitsstörungen
Substanzmittelmissbrauch